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Das Mangel-ABC: Calcium (Ca)

Das Mangel-ABC: Calcium (Ca)

Calcium (Ca) ist ein essentieller Nährstoff für die Cannabispflanze. Es gehört zu den drei sekundären Makronährstoffen und spielt eine entscheidende Rolle für das gesunde Wachstum und die Entwicklung der Pflanze. Obwohl ein Calciummangel nicht unmittelbar lebensbedrohlich für die Pflanze ist, ist es wichtig, ihn so schnell wie möglich zu erkennen und zu beheben. In diesem ausführlichen Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie einen Calciummangel bei Cannabis erkennen, was die Ursachen sein können und wie Sie ihn effektiv beheben können.

Mobilität in Erde: mittel
Mobilität in Pflanze: niedrig

 

Charakteristisch: Gelbe bzw. rostbraune Flecken an oberen Blättern

Beim Calciummangel zeigen sich die Symptome typischerweise zuerst bei jungen oder frisch wachsenden Blättern an der Spitze der Pflanze. Dies liegt daran, dass Calcium ein immobiler Nährstoff in der Pflanze ist. Das bedeutet, die Cannabispflanze kann Calcium nur relativ langsam durch ihre Strukturen transportieren, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung führen kann.

Charakteristisch für einen Calciummangel sind viele kleine gelbe Flecken, die meist von scharfen braunen Rändern umgeben sind. Diese Verfärbungen beginnen oft in der Blattmitte und breiten sich dann zu den Blatträndern bzw. zur Blattspitze hin aus. Häufig kann man auch beobachten, dass sich die Blattoberflächen dunkelgrün verfärben, was auf eine Überkonzentration von Chlorophyll in den betroffenen Bereichen hindeutet.

In fortgeschrittenen Stadien des Calciummangels kann man beobachten, dass die betroffenen Blätter beginnen zu knittern und sich die Spitzen einrollen. Neu wachsende Blätter und Blüten können ein krüppelhaftes Wachstum aufweisen, was die Gesamtentwicklung der Pflanze stark beeinträchtigt. Die Pflanze wächst insgesamt langsamer und zeigt eine deutlich reduzierte Toleranz gegenüber hohen Temperaturen.

Hier noch einmal die wichtigsten Symptome eines Calciummangels bei Cannabis im Überblick:

  • Viele kleine gelbe „Rostflecken", oft mit scharfen braunen Rändern auf den betroffenen Blättern
  • Gegebenenfalls eingerollte Spitzen und knitternde Blätter
  • Betroffene Blätter zeigen möglicherweise eine dunkelgrüne Verfärbung
  • Zuerst sind jüngere bzw. wachsende Blätter an der Spitze betroffen
  • Die Verfärbung wandert allmählich hin zu den Blatträndern bzw. zur Blattspitze
  • Das Wachstum der Pflanze ist gehemmt, junge Blätter entwickeln sich oft krüppelhaft
  • Die Blütenknospen (Buds) entwickeln sich ebenfalls krüppelhaft
  • Die Pflanze zeigt eine deutlich verringerte Toleranz gegenüber hohen Temperaturen
  • Im fortgeschrittenen Stadium werden Stängel und Stamm schwach und instabil

Es ist wichtig zu beachten, dass ein Calciummangel bei Cannabis teilweise schwer als solcher zu erkennen ist, da er häufig in Kombination mit anderen Mangelerscheinungen wie Magnesiummangel oder Eisenmangel auftritt. Da Cannabis relativ viel Calcium benötigt, ist ein Mangel keine Seltenheit und tritt bei vielen Growern gelegentlich auf.

 

Verwechslungsgefahr

Ein Calciummangel kann leicht mit einem Bormangel verwechselt werden, da die Symptome ähnlich aussehen können. Es ist wichtig zu wissen, dass ein Calciummangel auch die Aufnahme von Bor blockieren kann. Aus diesem Grund ist es durchaus möglich, dass beide Mängel gleichzeitig auftreten. Ein Bormangel an sich ist jedoch weitaus seltener als ein Calciummangel bei Cannabis.

Um die beiden Mangelerscheinungen zu unterscheiden, achten Sie auf folgende Merkmale:

  • Calciummangel: Die nekrotischen oder braunen Flecken zwischen den Blattadern sind eher punktartig und ungleichmäßig über das Blatt verteilt.
  • Bormangel: Die nekrotischen oder braunen Flecken zwischen den Blattadern sind eher fleckenartig und großflächiger.

Typische Ursachen für Calciummangel bei Cannabis

Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht immer ein tatsächlicher Mangel an Calcium im Substrat die Ursache für die beobachteten Mangelerscheinungen ist. In vielen Fällen kann es sein, dass die Pflanze durch andere Umstände kein Calcium aufnehmen kann, obwohl es im Substrat vorhanden ist. Bevor man also vorschnell handelt und zusätzliches Calcium zuführt, sollten zunächst andere mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.

Wenn Sie Ihre Cannabispflanzen bereits regelmäßig düngen, ist der Mangel wahrscheinlich „induziert". Das bedeutet, es ist zwar genug Calcium im Growmedium vorhanden, kann aber aus verschiedenen Gründen nicht von der Pflanze aufgenommen werden.

In etwa 90% der Fälle sind Faktoren wie ein falscher pH-Wert, ein zu hoher EC-Wert oder ähnliche Umstände die Ursache für einen Calciummangel. Bevor man also in Panik gerät und eine große Menge Dünger oder gar Calcium in reiner Form zuführt, sollte man systematisch alle anderen möglichen Ursachen ausschließen.

In den folgenden Abschnitten listen wir die häufigsten Ursachen für einen Calciummangel bei Cannabis auf. Wir empfehlen, diese Liste Schritt für Schritt durchzugehen und die genannten Faktoren zu überprüfen. Erst wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen wurden und es sich tatsächlich um einen echten Calciummangel handelt, sollte man mit gezielter Nährstoffzugabe dagegen vorgehen, um die Pflanze wieder in einen gesunden Zustand zu bringen.

 

Verwendung von Osmosewasser oder Wasserfiltern

Ein wichtiger Faktor, der oft übersehen wird, ist die Qualität des verwendeten Gießwassers. Viele Cannabis-Dünger enthalten relativ wenig Calcium, da sie in der Regel auf die Verwendung von normalem Leitungswasser abgestimmt sind, welches normalerweise bereits ausreichend Calcium enthält.

Wenn Sie jedoch Osmosewasser oder andere Filtersysteme (wie zum Beispiel Brita Wasserfilter) verwenden, kann es sein, dass zu viele Mineralien, einschließlich Calcium, aus dem Wasser entfernt werden. In solchen Fällen ist ein Calciummangel bei Cannabis wahrscheinlich, wenn man diesen Aspekt nicht berücksichtigt und entsprechend gegensteuert.

Lösung: Erhöhen Sie den Anteil an reinem LeitungswasserDer einfachste Weg, diesem Problem zu begegnen, ist das gefilterte Wasser mit ungefiltertem Leitungswasser zu vermischen. Ein guter Zielwert für optimales Gießwasser liegt bei einem EC-Wert von 0,2 – 0,4mS. Wasser mit diesen Werten eignet sich optimal zum Gießen und zum Anmischen von Dünger für Ihre Cannabispflanzen.

Sollte das Zufügen von ungefiltertem Wasser nicht ausreichen, um den Calciummangel bei Cannabis zu beheben, muss man möglicherweise einen speziellen Calcium-Zusatz zum Wasser hinzufügen. Wie man dabei am besten vorgeht, wird weiter unten im Abschnitt Tatsächlicher Calciummangel detailliert beschrieben.

 

pH-Wert: Ein kritischer Faktor

Ein häufiger Grund für einen Calciummangel bei Cannabis ist ein zu niedriger pH-Wert im Substrat oder in der Nährlösung. Der pH-Wert beeinflusst direkt die Fähigkeit der Pflanze, bestimmte Nährstoffe aufzunehmen. Im Fall von Calcium wird die Aufnahme bei zu niedrigen pH-Werten stark eingeschränkt oder sogar vollständig blockiert.

Ab welchem pH-Wert wird die Calciumaufnahme beeinträchtigt?Die Calciumaufnahme wird bereits bei pH-Werten unter 6,0 zunehmend erschwert. Spätestens ab einem pH-Wert von 4,0 wird die Calciumaufnahme vollständig blockiert. Dies kann zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen führen, selbst wenn ausreichend Calcium im Substrat vorhanden ist.

Optimaler pH-Bereich für Cannabispflanzen:

  • In Erde: 6,0 - 7,0
  • In Hydro- oder Kokossystemen: 5,5 - 6,5

Es ist wichtig, den pH-Wert regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um einen Calciummangel bei Cannabis zu vermeiden. Verwenden Sie dazu ein zuverlässiges pH-Messgerät und passen Sie den pH-Wert mit geeigneten pH-Regulatoren an.

Lösung bei zu niedrigem pH-Wert:

  1. Messen Sie den pH-Wert Ihres Substrats oder Ihrer Nährlösung.
  2. Wenn der Wert zu niedrig ist, verwenden Sie einen pH-Regulator, um den Wert anzuheben.
  3. Fügen Sie den Regulator schrittweise hinzu und messen Sie nach jeder Zugabe erneut, bis der gewünschte pH-Bereich erreicht ist.
  4. Beobachten Sie Ihre Pflanzen in den folgenden Tagen genau. Bei korrektem pH-Wert sollten sich die Symptome des Calciummangels nicht weiter verschlimmern und neue Blätter sollten gesund wachsen.

 

Weitere mögliche Ursachen für Calciummangel bei Cannabis

Neben einem falschen pH-Wert und der Verwendung von zu stark gefiltertem Wasser gibt es noch weitere Faktoren, die zu einem Calciummangel bei Cannabis führen können:

  1. Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann die Transpiration der Pflanze beeinträchtigen, was wiederum den Calciumtransport in der Pflanze erschwert. Achten Sie darauf, die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich zu halten (je nach Wachstumsphase zwischen 40-70%).
  2. Zu niedrige Temperatur: Kälte kann die Wurzelaktivität und damit die Nährstoffaufnahme verlangsamen. Stellen Sie sicher, dass die Temperatur im Growraum nicht unter 18°C fällt.
  3. Überdüngung: Ein Übermaß an anderen Nährstoffen, insbesondere Kalium und Magnesium, kann die Calciumaufnahme behindern. Achten Sie darauf, nicht zu viel zu düngen und ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis zu wahren.
  4. Schlechte Bodendurchlüftung: Verdichteter Boden oder schlechte Drainage können die Wurzelgesundheit beeinträchtigen und die Nährstoffaufnahme erschweren. Verwenden Sie luftige Substrate und achten Sie auf gute Drainage.
  5. Stress: Verschiedene Stressfaktoren wie extreme Temperaturen, Lichtschäden oder Schädlingsbefall können die allgemeine Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen und zu Nährstoffmängeln führen.

 

Tatsächlicher Calciummangel beheben

Wenn Sie alle oben genannten Faktoren überprüft und ausgeschlossen haben und immer noch Symptome eines Calciummangels bei Ihren Cannabispflanzen beobachten, handelt es sich wahrscheinlich um einen tatsächlichen Calciummangel. In diesem Fall müssen Sie zusätzliches Calcium zuführen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie einen Calciummangel bei Cannabis beheben können:

  1. Calciumhaltige Dünger: Verwenden Sie spezielle Calcium-Dünger oder Dünger mit einem hohen Calciumanteil. Achten Sie darauf, die Dosierungsanweisungen genau zu befolgen, um eine Überdüngung zu vermeiden.
  2. Kalziumnitrat: Dies ist eine schnell wirkende Calciumquelle, die in Wasser gelöst und als Blattspray oder Wurzeldünger verwendet werden kann. Seien Sie vorsichtig mit der Dosierung, da zu viel Nitrat schädlich sein kann.
  3. Kalkwasser: Eine natürliche Methode, um den Calciumgehalt zu erhöhen. Mischen Sie gelöschten Kalk mit Wasser und gießen Sie damit Ihre Pflanzen.
  4. Eierschalen: Eine organische Methode zur Calciumzufuhr. Zerkleinern Sie gereinigte Eierschalen fein und mischen Sie sie unter die oberste Erdschicht.
  5. Calciumhaltige Bodenverbesserer: Produkte wie Dolomit oder Gips können langfristig den Calciumgehalt im Boden erhöhen.

Beachten Sie, dass es einige Zeit dauern kann, bis Sie Verbesserungen sehen. Neue Blätter sollten keine Mangelsymptome mehr zeigen, aber bereits geschädigte Blätter werden sich nicht erholen.

 

Prävention von Calciummangel bei Cannabis

Um einen Calciummangel bei Cannabis von vornherein zu vermeiden, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  1. Regelmäßige pH-Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den pH-Wert Ihres Substrats oder Ihrer Nährlösung und halten Sie ihn im optimalen Bereich.
  2. Ausgewogene Düngung: Verwenden Sie qualitativ hochwertige, ausgewogene Dünger, die alle notwendigen Nährstoffe in den richtigen Verhältnissen enthalten.
  3. Wassermanagement: Wenn Sie gefiltertes Wasser verwenden, mischen Sie es mit ungefiltertem Leitungswasser oder fügen Sie calciumhaltige Zusätze hinzu.
  4. Optimale Umgebungsbedingungen: Achten Sie auf angemessene Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung in Ihrem Growraum.
  5. Regelmäßige Pflanzenbeobachtung: Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf erste Anzeichen von

Lösung: pH-Wert des Drains messen und ggf. erhöhen

 

Wie den pH-Wert messen?

Zur pH-Messung der Erde stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste und kostengünstigste Methode besteht darin, bei jedem Gießen oder Düngen das unten am Topf auslaufende Wasser (auch als Drain bezeichnet) zu messen. Hierfür kann man entweder ein einfaches pH-Test Kit oder ein pH-Meter verwenden. Diese Methode ist besonders praktisch, da sie ohne zusätzlichen Aufwand in die reguläre Pflege der Cannabispflanzen integriert werden kann.

Eine etwas teurere, dafür aber flexiblere Option ist ein pH-Meter mit einem speziellen Messfühler für Erde. Mit diesem Gerät kann man den pH-Wert des Substrats kontinuierlich überwachen, ohne auf das nächste Gießen warten zu müssen. Dies ermöglicht eine präzisere und zeitnahe Kontrolle des pH-Wertes, was besonders bei empfindlichen Cannabissorten oder in kritischen Wachstumsphasen von Vorteil sein kann.

Zur pH-Messung beim Hydrokultur Grow wird der pH-Wert des Wassers im Tank gemessen. Da beim Hydroponik Grow der pH-Wert äußerst genau eingehalten werden muss, ist hier ein hochwertiges pH-Meter unerlässlich. Für diese Anbaumethode empfehlen wir ein Kombigerät mit integrierter EC-Messung und 24/7 Funktion. Diese Geräte ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung sowohl des pH-Wertes als auch der elektrischen Leitfähigkeit (EC) der Nährlösung, was für ein optimales Wachstum der Cannabispflanzen in hydroponischen Systemen entscheidend ist.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass beim organischen Anbau mit Bio-Erde der pH-Wert in der Regel weniger kritisch ist. In den meisten Fällen kann man hier mit einer ausgewogenen Düngung gute Ergebnisse erzielen, ohne eine spezielle pH-Korrektur vornehmen zu müssen. Dies liegt an den natürlichen Puffereigenschaften der Bio-Erde, die pH-Schwankungen ausgleichen und so ein stabiles Wachstumsumfeld für die Cannabispflanzen schaffen.

Zu viel Ammoniak, Kalium oder Magnesium?

Ein Übermaß an Ammoniak, Kalium oder Magnesium kann in mineralischer Erde die Calciumaufnahme blockieren und somit zu einem Calciummangel bei Cannabis führen. Dies ist ein häufiges Problem, insbesondere wenn übermäßig oder unausgewogen gedüngt wird. Bei organischen Erden ist dieses Phänomen jedoch sehr unwahrscheinlich, da hier die Nährstoffe in der Regel in ausgewogeneren Verhältnissen vorliegen und langsamer freigesetzt werden.

Lösung: Pflanze spülen (nur bei mineralischer Erde!)

Um die Pflanze zu spülen und überschüssige Nährstoffe aus dem Substrat zu entfernen, verwendet man das 2- bis 3-fache Volumen der Erde im Topf an Gießwasser. Dabei ist zu beachten, dass sich diese Menge auf das tatsächlich genutzte Topfvolumen bezieht, nicht auf das gesamte Fassungsvermögen des Topfes.

Die Spülung sollte langsam und gleichmäßig erfolgen, sodass das Wasser die gesamte Erde durchdringt und unten aus dem Topf herausläuft. Dieser Prozess hilft, überschüssige Salze und Nährstoffe auszuwaschen, die sich im Laufe der Zeit im Substrat angesammelt haben und die Calciumaufnahme behindern können.

Am besten führt man diese Spülung in der Badewanne oder in der Dusche durch, um Verschmutzungen zu vermeiden und das überschüssige Wasser leicht auffangen zu können. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass das Wasser frei ablaufen kann und die Wurzeln nicht zu lange im Wasser stehen, da dies zu Sauerstoffmangel und Wurzelfäule führen könnte.

Nach dem Spülen ist es notwendig, die Erde leicht neu anzudüngen, da durch den Spülvorgang auch wichtige Nährstoffe ausgewaschen wurden. Hierfür sollte ein hochwertiger mineralischer Dünger verwendet werden. Beginnen Sie mit einer reduzierten Dosierung von etwa 50% der vom Hersteller empfohlenen Menge. In den folgenden Düngungen kann die Dosis dann schrittweise erhöht werden (60%, 70% usw.), während Sie die Reaktion der Pflanze genau beobachten.

Achten Sie besonders darauf, ob sich die Symptome des Calciummangels bei Cannabis zurückbilden und die Pflanze insgesamt vitaler erscheint. Sobald sich die Pflanze erholt hat und ein gesundes Wachstum zeigt, können Sie die Düngerdosis stabilisieren und nach dem empfohlenen Schema des Herstellers fortfahren.

Achtung: Es ist äußerst wichtig zu betonen, dass organische Erde nicht gespült werden sollte. Der Spülvorgang würde hier nicht nur überschüssige Nährstoffe, sondern auch die wertvollen Mikroorganismen auswaschen, die für die Nährstoffumsetzung in organischen Substraten essentiell sind. Wenn Sie organische Erde verwenden und dennoch spülen, müssten Sie anschließend auf mineralische Düngung umsteigen, was den Vorteil des organischen Anbaus zunichtemachen würde.

Zu viel Natrium (zu hoher EC-Wert)?
Ein zu hoher Salzgehalt im Growmedium, insbesondere eine zu hohe Natrium-Konzentration, kann die Calcium-Aufnahme beim mineralischen Grow erheblich beeinträchtigen. Dies führt oft zu einem Calciummangel bei Cannabis, selbst wenn ausreichend Calcium im Substrat vorhanden ist. Bei organischen Erden ist dieses Problem extrem unwahrscheinlich, da hier in der Regel keine Übersalzung auftritt.

Um den Salzgehalt bzw. die elektrische Leitfähigkeit (EC-Wert) des Mediums zu bestimmen, benötigt man ein EC-Meter. Dieses Gerät ähnelt in Aussehen und Handhabung einem pH-Meter. Zur Messung wird das Ablaufwasser (Drain) vom Topf verwendet. Der optimale EC-Wert variiert je nach Anbaumethode (Erde, Hydro) und der aktuellen Wachstumsphase der Cannabispflanzen.

Lösung: Pflanze spülen (nur bei mineralischer Erde!)

Auch hier ist das Spülen der Pflanze die effektivste Methode, um überschüssige Salze aus dem Substrat zu entfernen und den EC-Wert zu senken. Der Vorgang ist identisch mit dem oben beschriebenen Verfahren bei einem Übermaß an Ammoniak, Kalium oder Magnesium.

Um die Pflanze zu spülen, verwenden Sie das 2- bis 3-fache Volumen der Erde im Topf an Gießwasser. Achten Sie darauf, dass Sie sich auf das tatsächlich genutzte Topfvolumen beziehen. Gießen Sie das Wasser langsam und gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Erde, sodass es unten aus dem Topf herausläuft. Führen Sie diesen Vorgang am besten in der Badewanne oder in der Dusche durch.

Nach dem Spülen muss die Erde vorsichtig neu angedüngt werden. Verwenden Sie dafür einen hochwertigen mineralischen Dünger und beginnen Sie mit einer reduzierten Dosierung von etwa 50% der empfohlenen Menge. Steigern Sie die Dosis dann bei jeder folgenden Düngung langsam (60%, 70% usw.) und beobachten Sie dabei genau, wie sich die Pflanze entwickelt. Achten Sie besonders darauf, ob sich die Symptome des Calciummangels bei Cannabis zurückbilden und ob die Pflanze insgesamt vitaler erscheint.

Sobald sich die Pflanze erholt hat und ein gesundes Wachstum zeigt, können Sie die Düngerdosis stabilisieren und nach dem empfohlenen Schema des Herstellers fortfahren. Kontrollieren Sie in den folgenden Wochen regelmäßig den EC-Wert, um sicherzustellen, dass er im optimalen Bereich bleibt und kein erneuter Calciummangel bei Cannabis auftritt.

Achtung: Wie bereits erwähnt, sollte organische Erde nicht gespült werden. Der Spülvorgang würde die wertvollen Mikroorganismen auswaschen, die für die Nährstoffumsetzung in organischen Substraten unerlässlich sind. Wenn Sie organische Erde verwenden und dennoch spülen, müssten Sie anschließend auf mineralische Düngung umsteigen, was den Vorteil des organischen Anbaus zunichtemachen würde.

Tatsächlicher Calciummangel?
Wenn alle vorherigen Ursachen ausgeschlossen werden konnten und die Symptome eines Calciummangels bei Cannabis weiterhin bestehen, ist es wahrscheinlich, dass der Pflanze tatsächlich Calcium fehlt.

Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass das verwendete Leitungswasser von Natur aus sehr „weich" ist, also einen geringen Mineraliengehalt aufweist. In solchen Fällen enthält es in der Regel auch nicht genügend Calcium für eine optimale Versorgung der Cannabispflanzen. Als Faustregel gilt: Wenn das Wasser aus der Leitung einen EC-Wert von weniger als 0,4 oder einen Calciumgehalt von weniger als 70mg/L aufweist, könnte dies zu einem Calciummangel bei Cannabis führen. Diese Werte können Sie in der Regel bei Ihrem örtlichen Wasserversorger erfragen oder in deren Jahresbericht nachlesen.

Ein weiterer Grund für einen tatsächlichen Calciummangel könnte sein, dass der verwendete Dünger oder das Substrat nicht genügend Calcium enthält. Dies kann insbesondere bei selbst gemischten Substraten oder bei der Verwendung von Spezialdüngern vorkommen, die nicht speziell für den Cannabisanbau konzipiert wurden.

Für diese Fälle, in denen die Pflanze tatsächlich zu wenig Calcium erhält, gibt es jedoch effektive Lösungen, um den Calciummangel bei Cannabis zu beheben.

Lösungen:

  1. Düngerdosis erhöhen: Wenn Sie einen ausgewogenen Cannabisdünger verwenden, der Calcium enthält, kann eine leichte Erhöhung der Gesamtdüngermenge ausreichen, um den Calciummangel zu beheben. Gehen Sie dabei schrittweise vor und beobachten Sie die Reaktion der Pflanze genau.
  2. Calcium nachdüngen: Wenn eine Erhöhung der Gesamtdüngermenge nicht ausreicht oder nicht möglich ist, können Sie gezielt Calcium nachdüngen. Hierfür gibt es spezielle Calcium-Zusätze für den Cannabisanbau. Diese sind oft in Kombination mit Magnesium erhältlich (Cal-Mag-Produkte), da ein Calciummangel häufig mit einem Magnesiummangel einhergeht.

Bei der Anwendung dieser Lösungen ist es wichtig, geduldig zu sein und die Dosierung vorsichtig zu erhöhen. Ein Calciummangel bei Cannabis entwickelt sich in der Regel über einen längeren Zeitraum, und auch die Behebung braucht Zeit. Neue Blätter sollten nach der Behandlung keine Mangelsymptome mehr zeigen, aber bereits geschädigte Blätter werden sich nicht vollständig erholen.

Beachten Sie auch, dass eine übermäßige Calciumzufuhr andere Nährstoffungleichgewichte verursachen kann. Daher ist es ratsam, nach der Behandlung eines Calciummangels die Pflanze weiterhin genau zu beobachten und regelmäßig den pH-Wert und EC-Wert zu kontrollieren.

Durch sorgfältige Beobachtung, regelmäßige Messungen und angemessene Anpassungen können Sie einen Calciummangel bei Cannabis effektiv beheben und Ihren Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen bieten.

 

Zugabe mittels Blattdüngung

Wie man am Ende vorgeht, hängt davon ab, wie stark der Mangel ist. Wenn man einen leichten Calciummangel ohne andere Mangelerscheinungen hat, reicht es Calcium nachzudüngen. Hat man gleichzeitig noch andere Nährstoffmängel, sollte man allgemein die Düngerdosis erhöhen. Und wenn der Mangel sehr fortgeschritten ist, kann man sogar zur Blattdüngung greifen.

Leichte Mängel

Zur Behebung von leichtem Calciummangel bei Cannabis kann eine Erhöhung der Düngerdosis eventuell schon helfen. Einige Dünger gibt es auch in Varianten für weiches Wasser. Diese enthalten mehr Calcium und sind zur Mangelbehebung gut geeignet.

Lösung: Düngerdosis erhöhen
Fast alle mineralischen N-P-K Dünger enthalten Calcium. Aus diesem Grund kann bei leichtem Calciummangel eine Erhöhung der Dosis unter Umständen schon ausreichen, um die Symptome zu beheben. Es ist wichtig zu verstehen, dass Calcium eine entscheidende Rolle für das gesunde Wachstum von Cannabispflanzen spielt. Es ist verantwortlich für die Zellwandstabilität, die Wurzelentwicklung und viele andere wichtige Funktionen in der Pflanze.

Wenn man mineralisch anbaut, sollte die Dünger-Dosis mit jeder Verabreichung leicht erhöht und die Pflanze sorgfältig beobachtet werden. Dies ermöglicht eine schrittweise Anpassung der Nährstoffversorgung, ohne die Pflanze zu überfordern. Falls man noch gar nicht düngt, ist es ratsam, einen hochwertigen mineralischen Cannabis Dünger zu verwenden und mit 20 % der vom Hersteller empfohlenen Dosis zu starten. Von da aus sollte man die Pflanze genau beobachten und die Dosis gegebenenfalls schrittweise erhöhen (25%, 30%, …), bis Verbesserungen eintreten.

Es ist wichtig, geduldig zu sein und die Reaktion der Pflanze genau zu beobachten. Calciummangel entwickelt sich oft langsam, und auch die Behebung braucht Zeit. Neue Blätter sollten nach der Behandlung keine Mangelsymptome mehr zeigen, aber bereits geschädigte Blätter werden sich nicht vollständig erholen.

Sobald Verbesserungen eintreten, kann man entweder so weiterdüngen oder die Dosis schrittweise senken und mit organischem Dünger ersetzen. Der Übergang zu organischem Dünger kann vorteilhaft sein, da dieser oft eine ausgewogenere Nährstoffzusammensetzung bietet und das Bodenleben fördert.

Lösung: Geeigneten Dünger verwenden (entsprechend Wasserhärte)
Weiterhin gibt es für einige der gängigen Nährstoffe für Cannabis Varianten für hartes oder weiches Wasser. Die Produkte für weiches Wasser („Soft Water") enthalten mehr Calcium als die Hartwasser Varianten. Verwendet man diese, z. B. wenn man weiches oder gefiltertes Wasser verwendet, kann Calciummangel bei Cannabis oft auch behoben werden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Wasserhärte einen erheblichen Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit hat. Weiches Wasser enthält von Natur aus weniger gelöste Mineralien, einschließlich Calcium. Daher ist es bei der Verwendung von weichem Wasser besonders wichtig, auf eine ausreichende Calciumversorgung zu achten.

Bei der Auswahl eines geeigneten Düngers sollte man auch den pH-Wert des Wassers und des Substrats berücksichtigen. Der optimale pH-Wert für die Calciumaufnahme liegt bei Cannabis zwischen 6,2 und 6,5. Außerhalb dieses Bereichs kann die Pflanze Schwierigkeiten haben, Calcium effektiv aufzunehmen, selbst wenn es im Substrat vorhanden ist.

Starker Mangel

Bei starkem oder fortgeschrittenen Calciummangel bei Cannabis kann man zusätzlich zum Dünger calciumhaltige Zusätze verwenden. Diese Produkte sind speziell darauf ausgelegt, schnell und effektiv Calcium bereitzustellen:

Diese Produkte sind besonders nützlich, wenn der Calciummangel bereits fortgeschritten ist und schnelles Handeln erforderlich ist. Sie bieten eine konzentrierte Calciumquelle, die von den Pflanzen leicht aufgenommen werden kann.

Lösung: Calciumhaltige Zusätze beimischen
Wenn man mineralisch anbaut und man braucht eine schnelle Lösung für akute Mangelerscheinungen, sollte man zu Lösungen wie CalMag greifen. Das Calcium in diesen Produkten kann von Pflanzen schnell und direkt aufgenommen werden, was zu einer raschen Verbesserung der Symptome führen kann.

Wichtig: Beim Düngen auf das richtige Verhältnis von Calcium und Magnesium achten. Wenn man Calcium nachdüngt, muss unter Umständen auch mehr Magnesium zugegeben werden. Ein höherer Anteil von Calcium kann ansonsten zu Magnesiummangel führen. Des Weiteren treten Calcium und Magnesium Mangel oft zusammen auf.

Das Verhältnis von Calcium zu Magnesium ist entscheidend für die Gesundheit der Cannabispflanze. Ein Ungleichgewicht kann zu Aufnahmeproblemen und weiteren Mangelerscheinungen führen. Bei der Verwendung von CalMag muss man sich darum normalerweise nicht kümmern, da diese schon Magnesium enthalten. Verwendet man jedoch Calcium Monodünger oder eine ähnliche Lösung, sollte man auch Magnesium zugeben. Das empfohlene Verhältnis von Calcium zu Magnesium beim Grow ist 3:1.

Zur Symptombehandlung kann man diese Calciumzusätze generell auf zwei Arten verabreichen: Mittels Blattdüngung oder durch Zugabe zum Dünger. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und können auch kombiniert werden.

Blattdüngung eignet sich am besten für eine schnellst-mögliche Lösung der Symptome einer Mangelerscheinung. Blattdüngung kommt auch infrage, wenn aus irgendeinem Grund die Zugabe von Dünger zum Medium nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Diese Methode ermöglicht eine direkte Aufnahme der Nährstoffe über die Blätter, was besonders bei akuten Mangelerscheinungen von Vorteil sein kann.

Ansonsten kann auch eine normale Zugabe von Dünger zum Medium (z. B. in Erde) erfolgen. Benutzt man bereits einen mineralischen Dünger zum growen, erhöht man in der Regel die Dosis. Diese Methode ist langfristig oft nachhaltiger, da sie eine gleichmäßigere Nährstoffversorgung gewährleistet.

Blattdüngung und normale Düngung kombinierenGrowt man beispielsweise in schlechter Erde, zu der man nach dem Auftreten von Mangelerscheinungen Calcium zuführen will, kann man die beiden Düngemethoden auch kombinieren. Dann aber aufpassen, dass man nicht überdüngt! Eine anfängliche Blattdüngung überbrückt dann die nötige Zeit (2-3 Tage), welche die Pflanze benötigt, um Nährstoffe vom Medium mit den Wurzeln aufzunehmen.

Diese Kombination kann besonders effektiv sein, um einen Calciummangel bei Cannabis schnell zu beheben und gleichzeitig eine langfristige Lösung zu etablieren. Die Blattdüngung sorgt für eine sofortige Verbesserung, während die Zugabe zum Medium eine nachhaltige Versorgung sicherstellt.

BlattdüngungMit Blattdüngung kann man den Pflanzen benötigte Nährstoffe geben. Hierzu kann man mineralische Dünger bzw. Düngezusätze (CalMag etc.) verwenden. Wenn man bisher nur organisch düngt, muss man einen passenden mineralischen Dünger dazukaufen.

Welchen Dünger bzw. Zusatz man am Ende zur Blattdüngung nimmt, hängt von den Mangelerscheinungen ab. Hat man beispielsweise akuten Calciummangel bei Cannabis, kann man CalMag auf die Blätter sprühen. Diese Methode ermöglicht eine schnelle Aufnahme des Calciums direkt über die Blätter, was besonders bei akuten Mangelerscheinungen hilfreich sein kann.

Man braucht:

  • NPK Dünger
  • Düngerzusatz wie CalMag, PK-Dünger oder Monodünger
  • Kleine Handsprühflasche bzw. Drucksprüher

Vorgehensweise Blattdüngung

  • Dünger und Wasser in der richtigen Konzentration ansetzen. Wenn man sich nicht sicher ist, als Faustregel 25-50% der empfohlenen Dosis verwenden. Weniger ist mehr! Es ist wichtig, vorsichtig zu beginnen, da eine zu hohe Konzentration zu Verbrennungen an den Blättern führen kann.
  • Gut durchmischen und Nährlösung in Sprühflasche geben.
  • Die Lösung fein auf die Blätter sprühen, besonders auf die Unterseite, wo sich die meisten Spaltöffnungen befinden. Achten Sie darauf, dass die gesamte Blattfläche benetzt wird, aber vermeiden Sie, dass die Lösung von den Blättern tropft.
  • Die Blattdüngung am besten früh am Morgen oder am späten Nachmittag durchführen, um Verbrennungen durch direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
  • Nach der Anwendung die Pflanzen genau beobachten. Bei positiver Reaktion kann die Behandlung nach einigen Tagen wiederholt werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Blattdüngung eine Ergänzung zur normalen Düngung über das Substrat darstellt und diese nicht vollständig ersetzen kann. Langfristig sollte immer eine ausgewogene Düngung über das Wurzelsystem angestrebt werden.

Durch die richtige Anwendung dieser Methoden können Sie einen Calciummangel bei Cannabis effektiv beheben und Ihren Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen bieten. Denken Sie daran, dass jede Pflanze individuell reagieren kann und eine genaue Beobachtung sowie gegebenenfalls Anpassungen notwendig sind, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Die Blätter an der Pflanze gleichmäßig mit feinem Nebel einsprühen, sodass die Blätter gut mit der Nährlösung benetzt sind. Dabei ist es wichtig, nicht zu viel zu sprühen - nur so viel, dass die Pflanzen kurz vor dem Abtropfen sind. Dies gewährleistet eine optimale Aufnahme der Nährstoffe, ohne die Pflanze zu überfordern. Besonders wichtig ist es, auch die Unterseite der Blätter gründlich zu besprühen. Der Grund dafür ist, dass sich dort die meisten Stomata (Spaltöffnungen) befinden, durch die die Pflanze Nährstoffe aufnehmen kann.

Die Stomata spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen über die Blätter. Sie sind mikroskopisch kleine Öffnungen in der Epidermis der Blätter, die den Gasaustausch und die Wasserverdunstung regulieren. Bei der Blattdüngung nutzen wir diese natürlichen Öffnungen, um Nährstoffe direkt in die Pflanze zu bringen. Die Unterseite der Blätter hat in der Regel eine höhere Konzentration an Stomata, weshalb es besonders wichtig ist, diese Bereiche gründlich zu besprühen.

Nach dem Einsprühen der Pflanzen sollte man auf gute Luftzufuhr achten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Dies ist ein kritischer Punkt, der oft übersehen wird. Eine gute Luftzirkulation hilft nicht nur, Schimmel zu verhindern, sondern unterstützt auch den Trocknungsprozess und fördert einen gesunden Stoffwechsel der Pflanze. Den Pflanzen sollte man 1-2 Stunden Zeit geben, damit diese die Nährstoffe über die Blätter aufnehmen können. In dieser Zeit findet der eigentliche Prozess der Nährstoffaufnahme statt.

Falls nötig, sollten Lüfter positioniert und eventuell auf eine höhere Stufe gestellt werden. Die Positionierung der Lüfter ist dabei entscheidend. Sie sollten so platziert werden, dass sie eine sanfte, aber konstante Luftbewegung um die Pflanzen herum erzeugen, ohne diese direkt anzublasen. Eine zu starke Luftbewegung könnte die Pflanzen stressen und die Aufnahme der Nährstoffe beeinträchtigen.

Wichtig ist, dass die besprühten Pflanzen nicht über einen längeren Zeitraum feucht bleiben, da dies die Gefahr von Schimmelbildung erhöht. Schimmel kann nicht nur die Gesundheit der Pflanze beeinträchtigen, sondern auch die Qualität der Ernte drastisch reduzieren. Bei Cannabis ist dies besonders kritisch, da Schimmel die Buds unbrauchbar machen kann.

Ganz wichtig: Nicht in der Blüte und auf gar keinen Fall Buds besprühen. Diese Regel ist von größter Bedeutung für Cannabis-Züchter. Die Blüten und Buds sind besonders empfindlich und anfällig für Schimmel. Zudem könnten Chemikalien im Dünger bzw. Schimmel einem ansonsten die Ernte verderben. Die Qualität und Sicherheit des Endprodukts hängen maßgeblich davon ab, dass diese Regel strikt eingehalten wird.

Bei der Blattdüngung von Cannabis zur Behebung von Calciummangel ist es wichtig, die richtige Balance zu finden. Einerseits möchte man der Pflanze die benötigten Nährstoffe zuführen, andererseits muss man vorsichtig vorgehen, um Schäden zu vermeiden. Es empfiehlt sich, mit einer niedrigeren Konzentration zu beginnen und diese bei Bedarf schrittweise zu erhöhen.

Verbesserung der SymptomeDa Calcium ein immobiler Nährstoff ist, werden betroffene Blätter meist nicht mehr gesund und sterben ab. Dies ist ein natürlicher Prozess und kein Grund zur Sorge, solange neue Blätter gesund nachwachsen. Die Immobilität von Calcium bedeutet, dass die Pflanze es nicht von älteren in jüngere Blätter umverteilen kann. Daher ist es wichtig, kontinuierlich für eine ausreichende Calciumversorgung zu sorgen.

Dafür sollten innerhalb von ca. 7-10 Tagen neue junge Blätter wieder gesund wachsen. Dieser Zeitraum gibt einen guten Indikator dafür, ob die Behandlung erfolgreich war. Deshalb auf den Zustand der neu wachsenden Blätter an der Spitze der Pflanze achten. Diese neuen Blätter sind der beste Indikator für den aktuellen Nährstoffstatus der Pflanze. Wenn sie gesund und ohne Anzeichen von Calciummangel wachsen, ist dies ein gutes Zeichen dafür, dass die Behandlung anschlägt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Behebung von Calciummangel bei Cannabis ein Prozess ist, der Zeit und Geduld erfordert. Während die Symptome an älteren Blättern bestehen bleiben, sollte man sich auf das gesunde Wachstum neuer Blätter konzentrieren. Dies zeigt, dass die Pflanze nun ausreichend mit Calcium versorgt wird.

 

Vermeidung

Die Vorgehensweise zur Vermeidung von Calciummangel variiert je nachdem ob man organisch oder mineralisch growt. Weiterhin macht es einen Unterschied, ob man Calcium direkt zum Medium beimischt oder zusätzlich beim Düngen verabreicht. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu verstehen, um die beste Strategie für die eigenen Anbaubedingungen zu wählen.

Bei organischem Anbau liegt der Fokus darauf, ein gesundes Bodenökosystem zu schaffen, das natürlich Calcium freisetzt. Beim mineralischen Anbau geht es eher darum, die richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge direkt bereitzustellen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt oft von den persönlichen Präferenzen und Erfahrungen des Züchters ab.

Wenn nicht genügend Calcium verfügbar ist, wie z. B. bei der Verwendung von weichem oder gefiltertem Wasser, kann man zum Wasser bzw. der Nährlösung flüssige Lösungen wie z.B. CANNA Calcium Monodünger oder CalMag zugeben. Diese Produkte sind speziell dafür entwickelt, schnell verfügbares Calcium bereitzustellen und eignen sich besonders gut für hydroponische Systeme oder bei der Verwendung von nährstoffarmen Substraten.

Einige CalMag Produkte enthalten auch Eisen. Damit ist man dann gut für einen Großteil von möglichen Mängeln ausgerüstet. Eisen spielt eine wichtige Rolle bei der Chlorophyllbildung und ist daher für die Photosynthese unerlässlich. Die Kombination von Calcium, Magnesium und Eisen in einem Produkt kann sehr effektiv sein, um mehrere potenzielle Nährstoffmängel gleichzeitig zu adressieren. Wir empfehlen das CalMag von BioBizz oder von GHE, da diese Produkte eine ausgewogene Zusammensetzung haben und sich in der Praxis bewährt haben.

Wenn man organisch anbaut, kann man Dolomit zum Medium zumischen. Dies ist ein Naturgestein mit einem hohen Bestandteil von Calcium (20-30 %) und Magnesium. Dolomit hat den Vorteil, dass es nicht nur Calcium, sondern auch Magnesium liefert, was für ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis sorgt. Hierzu mischt man 1 Esslöffel Dolomit zu 5L Erde (1g Dolomit zu 1L). Diese Menge sollte ausreichen, um eine gute Grundversorgung mit Calcium und Magnesium sicherzustellen, ohne das Risiko einer Überdüngung einzugehen.

Alternativ kann man auch Eierschalen, pulverisierte Muschel-/Austernschalen oder Holzasche zur Erde zugeben. Diese natürlichen Calciumquellen haben den Vorteil, dass sie langsam und stetig Calcium freisetzen, was das Risiko einer Überdüngung minimiert. Eierschalen sind besonders reich an Calcium und können einfach gesammelt, getrocknet und gemahlen werden. Muschel- und Austernschalen bieten neben Calcium auch andere Spurenelemente. Holzasche enthält neben Calcium auch Kalium und kann den pH-Wert des Bodens erhöhen, was bei zu sauren Böden von Vorteil sein kann.

Wichtig: Organische Bestandteile wie Dolomit geben Calcium jedoch relativ langsam ab. Als Langzeitlösung zur Vermeidung von Mängeln sind diese jedoch gut geeignet. Dies bedeutet, dass man bei der Verwendung organischer Calciumquellen vorausschauend planen muss. Es ist ratsam, diese Zusätze bereits beim Ansetzen des Substrats oder zu Beginn der Wachstumsphase beizumischen, damit sie Zeit haben, ihre Wirkung zu entfalten.

Die langsame Freisetzung hat den Vorteil, dass sie eine konstante Versorgung über einen längeren Zeitraum gewährleistet und das Risiko einer Überdüngung minimiert. Allerdings bedeutet es auch, dass diese Methode nicht für die schnelle Behebung akuter Mangelerscheinungen geeignet ist. In solchen Fällen kann es notwendig sein, zusätzlich schnell verfügbare Calciumquellen wie flüssige Dünger zu verwenden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verfügbarkeit von Calcium nicht nur von seiner Präsenz im Substrat abhängt, sondern auch von anderen Faktoren wie dem pH-Wert des Bodens und der Wasserhärte. Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann die Aufnahme von Calcium behindern, selbst wenn es im Boden vorhanden ist. Daher ist es wichtig, regelmäßig den pH-Wert zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

 

FAQ

  1. Was sind die Symptome eines Calciummangels bei Cannabis?

    • Typische Symptome sind gelbe oder rostbraune Flecken auf den oberen Blättern, die oft mit eingerollten Blattspitzen und langsamerem Wachstum einhergehen.

  2. Wie erkenne ich einen Calciummangel?

    • Achten Sie auf die ersten Anzeichen an jungen Blättern, die oft ungleichmäßig verfärbt sind und eine dunkelgrüne Färbung zeigen können.

  3. Welche Ursachen gibt es für Calciummangel?

    • Zu den häufigsten Ursachen gehören ein falscher pH-Wert, hohe EC-Werte, schlechte Wasserqualität und Überdüngung.

  4. Wie kann ich Calciummangel beheben?

    • Verwenden Sie calciumhaltige Dünger, Kalziumnitrat oder natürliche Zusätze wie Eierschalen zur Verbesserung des Calciumgehalts.

  5. Was ist die optimale pH-Bereich für Cannabis?

    • Im Erdsubstrat sollte der pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 liegen, während er in Hydroponik-Systemen zwischen 5,5 und 6,5 liegen sollte.

  6. Wie oft sollte ich den pH-Wert überprüfen?

    • Überprüfen Sie den pH-Wert regelmäßig, mindestens einmal pro Woche oder nach jeder Düngung.

  7. Was kann ich tun, um einen Calciummangel vorzubeugen?

    • Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung, kontrollieren Sie regelmäßig den pH-Wert und verwenden Sie qualitativ hochwertiges Wasser.

  8. Kann ich Eierschalen verwenden, um Calcium hinzuzufügen?

    • Ja, zerkleinerte Eierschalen sind eine organische Methode, um den Calciumgehalt im Boden zu erhöhen.

  9. Wie unterscheidet sich Calciummangel von anderen Mangelerscheinungen?

    • Calciummangel zeigt spezifische Muster von gelben Flecken und ist oft mit einer schlechten Blattentwicklung verbunden, während andere Mängel unterschiedliche Symptome hervorrufen.

  10. Wie lange dauert es, bis sich die Pflanzen nach einer Calciumgabe erholen?

    • Die Verbesserung kann einige Tage bis Wochen dauern, abhängig von der Schwere des Mangels und der Behandlungsmethode.

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